Renovero – Kritik und Alternativen
Der Blog Renovero-Kritik erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bereits innerhalb weniger Wochen konnte die Sichtbarkeit bei Google verdoppelt werden. Besonders häufig gesucht werden Begriffe wie Renovero, Handwerkerbörse, Handwerker suchen, Handwerker finden oder Maleraufträge.
Im Zentrum steht dabei das Thema Handwerker – kombiniert mit Suchbegriffen wie suchen, finden, Angebote, Auftrag oder Auktion.
Vom Kritik-Blog zur Marktübersicht
Ursprünglich konzentrierte sich der Blog auf eine kritische Berichterstattung über Renovero. Mittlerweile bietet er jedoch auch einen Überblick über Alternativen zu Renovero und stellt verschiedene Handwerkerbörsen sowie Plattformen allgemein vor. Damit hat sich die Seite zu einer hilfreichen Anlaufstelle für alle entwickelt, die sich für digitale Marktplätze im Handwerksbereich interessieren.
Viele Alternativen zu Renovero
Heute gibt es zahlreiche, sehr gute Alternativen zu Renovero. Was früher von den Medien an Renovero kritisiert wurde, haben andere Plattformen aufgegriffen – und oft deutlich besser umgesetzt. Die Kritik hat Früchte getragen: Auftraggeber und Handwerker können mittlerweile aus einer grossen Auswahl an Marktplätzen wählen.
Kostenlose Veröffentlichung Ihrer Plattform
Mitmachen kann jeder – und das völlig kostenlos!
Wenn Sie selbst eine Handwerker-Plattform betreiben, können Sie uns diese einfach über den Kontaktbereich melden. Nach einer kurzen Prüfung schalten wir Ihren Banner oder Link gerne frei.
So entsteht eine stetig wachsende Übersicht über die besten Alternativen zu Renovero – transparent, vielfältig und unabhängig.
Renovero.ch – Handwerkerauktionen im Praxistest
Ein Auftrag zu vergeben
Ein bisschen erhaben ist das Gefühl schon: Ich habe etwas zu vergeben. Einen Bauauftrag gewissermassen. Jene, die ihn wollen, müssen sich dienstfertig bei mir darum bemühen. Und am Ende bin ich es, der entscheidet – Daumen rauf, Daumen runter.
Doch die Magie des Moments relativiert sich, als ich meinen Auftrag in Worte fasse: Ein kleines Rasenstück von 18 Quadratmetern soll entstehen. Wo heute grober Kies liegt und verkrüppelte Rosenstöcke stehen, soll künftig ein grüner Teppich spriessen. Kein Prestigeprojekt, sondern nüchterne, ehrliche «Handwerkerbüez». Genau das richtige für Renovero.
Die Plattform Renovero
Renovero.ch ermöglicht privaten Auftraggebern, Offerten verschiedener Handwerker direkt zu vergleichen. Für jemanden wie mich, ohne Erfahrung in solchen Dingen, ist das praktisch.
Ohne Renovero hätte ich womöglich einfach die Offerte der Gartenbaufirma H. akzeptiert: 3500 Franken. Zwar hoch, aber der Chef wirkte im Online-Kontakt freundlich und kompetent. «Das kostet anscheinend so viel», hätte ich mir gedacht – und bezahlt.
Erste Angebote: von seriös bis zweifelhaft
Doch auf meine Ausschreibung reagieren weitere Anbieter. Manche klingen seriös, andere weniger. «Petro» etwa bezeichnet sich nur als «Allrounder», ohne Adresse, ohne Website, ohne nähere Angaben. Das wirkt wenig vertrauenswürdig. Auch andere, die ohne Besichtigung einfach drauflos offerieren, sortiere ich aus.
Zehn Tage nach meiner Ausschreibung liegen fünf ernstzunehmende Offerten in meinem Renovero-Postfach. Die Preise könnten unterschiedlicher nicht sein:
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Firma H.: verbindliche 3500 Franken
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Gärtner Sch.: unverbindliche 750 Franken
Dasselbe Projekt für einen Bruchteil der Kosten? Vergleichsmöglichkeiten können auch ratlos machen.
Besichtigung und finale Auswahl
Ich lade Gärtner Sch. und den Landschaftsbauer T. zur Besichtigung ein. T. wird auf Renovero von früheren Kunden hervorragend bewertet.
Nach der Besichtigung zeigen die Detailofferten ein klares Bild:
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Sch.: 787 Franken, ein Tag Arbeit
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T.: 2100 Franken, zwei Tage Arbeit
Wie man zwei volle Tage auf meinen 18 Quadratmetern beschäftigt sein soll, erschliesst sich mir nicht. Der Preisunterschied ist erheblich – und mein innerer Geizkragen entscheidet.
Auftrag erledigt – zum Bruchteil der Kosten
Einige Tage später zahle ich Sch. den vereinbarten Betrag bar, aufgerundet auf 800 Franken. Die Arbeit ist erledigt, der Rasen angelegt.
Dank des Wettbewerbs habe ich denselben Auftrag 73 % günstiger erhalten als ursprünglich offeriert. Doch bleibt die Frage: Bin ich nun ein cleverer Auftraggeber – oder ein Preisdrücker?
Text: Daniel Benz
Beobachter, 8. Juni 2011 (überarbeitet am 12.9.2025)
Bei der Handwerkersuche auf Renovero ist Vorsicht geboten
Ein saldo-Leser aus dem Kanton Luzern suchte auf dem Internetportal Renovero.ch einen Maler für die Renovation seiner Küche. Den Zuschlag erhielt der Anbieter mit dem günstigsten Angebot.
Doch die Enttäuschung folgte schnell:
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Der Maler erschien am vereinbarten Termin nicht.
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Stattdessen vertröstete er den Auftraggeber Tag für Tag.
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Als er schliesslich doch auftauchte, fehlte ihm sogar das notwendige Laugenmittel, um die Arbeit auszuführen.
Die Empfehlung von Renovero
Markus Schulte, Geschäftsführer von Renovero, rät Auftraggebern, nicht allein auf den Preis zu achten. Wichtig sei es, auch die Bewertungen früherer Kunden auf der Plattform sorgfältig zu prüfen.
So lassen sich unzuverlässige Anbieter besser erkennen und Risiken bei der Auftragsvergabe vermeiden.
Quelle: saldo 14/201 (Überarbeitat am 12.9.2025)
Handwerker in der Geizfalle
Preisdrückerei mit Folgen
Unter Handwerkern tobt ein ruinöser Preiskampf. Viele Kunden heizen ihn mit ihrer «Geiz ist geil»-Mentalität weiter an. Die Qualität leidet – und am Ende zahlen die Auftraggeber für die Pfuschereien der Billighandwerker drauf.
Ein Beispiel: Im Erlebnisbad Bernaqua im Berner Westside stürzte im Frühling ein Teil der Decke ein. Bereits zuvor war die Baustelle wegen Baumängeln und Lohndumping in den Schlagzeilen. Ob Zeit- und Kostendruck die Fehler begünstigten, wird noch untersucht.
Vom Grossprojekt zum Privatauftrag
Nicht nur auf Grossbaustellen, auch bei kleinen Aufträgen drücken Kunden die Preise. Viele holen für jede Kleinigkeit ein halbes Dutzend Offerten ein – Handwerkerportale wie Renovero.ch machen es möglich.
Ein Blick auf die Plattform zeigt: Vom Dachgeschossausbau in Möhlin über einen Zaunbau in Grasswil bis hin zur Renovation von Fensterläden in Lenzburg – das Angebot ist riesig.
Konkurrenz bis zu 73 Prozent unterboten
Die Regeln sind simpel: Wer billiger ist, hat die besseren Karten. Ein Testlauf ergab Offerten zwischen 750 und 3500 Franken für dieselbe Arbeit – ein Unterschied von 73 Prozent.
Gärtner Patrick Roth aus Oberthal BE kennt die Problematik. Obwohl er selbst kein Billiganbieter ist, nutzt er Renovero zur Kundengewinnung. «Für 90 Prozent der Kunden zählt nur der Preis», sagt er. Dennoch versucht er, die zehn Prozent zu erreichen, die Wert auf Qualität und Ideen legen.
Arbeiten bis spät in die Nacht
Roths Alltag zeigt die harte Realität: lange Anfahrten, Kundenbesuche am Abend, Schneeräumungen frühmorgens. Mit 4800 Franken Bruttolohn liegt er deutlich unter Kollegen im Strassenbau, die bereits beim Einstieg über 5000 Franken verdienen.
Seine Strategie: Kleinaufträge und Billigarbeiten meidet er, stattdessen konzentriert er sich auf Projekte, bei denen Qualität gefragt ist. Reich wird er damit nicht – aber er bleibt seiner Berufung treu.
Bewertungen als Qualitätsfilter?
Renovero setzt auf Kundenbewertungen. Doch viele «Allrounder» mit zahlreichen Aufträgen häufen gleichzeitig negative Rückmeldungen an. Kritisiert werden verschobene Termine, abgebrochene Arbeiten, Missverständnisse bei Offerten und zusätzliche Kosten.
Ein Beispiel sind die Hirzels aus Adetswil, die ihre Fenster neu streichen lassen wollten. Der vermeintlich günstige Handwerker verdoppelte den Preis nachträglich und lieferte schlechte Arbeit – ausgeführt von einem Angestellten einer Reinigungsfirma. Am Ende mussten die Hirzels 2500 Franken für eine Sanierung bezahlen.
Stimmen aus der Branche
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Luzius Theiler, Hausverein Schweiz: Immer mehr Hausbesitzer klagen über Pfusch, oft von Subunternehmern ohne feste Belegschaft.
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Lucian Hell, Malergeschäft in Muttenz: «Bei Renovero geht es um den Preis, nicht um Qualität.» Er warnt vor unseriösen Methoden wie Zusatzkostenforderungen.
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Stefan Meier, Gipser aus Wettingen: Hat das Massengeschäft aufgegeben und sich auf Sanierungen historischer Bauten spezialisiert. «Dort ist Qualität noch gefragt und wird bezahlt.»
Lohndumping und Scheinselbstständigkeit
Der Preisdruck führt zu Lohndumping. Ausländische Subunternehmer bieten Arbeiter für 40 Franken pro Stunde an – nach Abzügen bleiben den Arbeitern oft nur 6 bis 8 Euro.
Kontrollen zeigen: Auf Basler Baustellen wurden bei 58 Prozent der überprüften Handwerker Mindestlohnverstösse festgestellt. Die Gewerkschaften fordern strengere Kontrollen, Sanktionen und eine Haftung der Bauherren für ihre Subunternehmer.
Kein goldener Boden mehr
Über 60 Prozent der Bauunternehmen schreiben kaum Gewinn oder Verluste. Besonders betroffen sind kleine Betriebe wie Maler oder Glaser. Viele gehen schon im ersten Jahr nach Gründung in Konkurs.
Meier, der Gipser, zieht Bilanz: «Allein in den letzten Jahren entstanden wegen Pfuschs so viele Schäden wie in den 200 Jahren davor.»
Fazit: Qualität kostet
Die «Geiz ist geil»-Spirale hat die Baubranche fest im Griff. Kunden sparen kurzfristig, doch schlechte Arbeit verursacht hohe Folgekosten. Fachleute warnen: Wer nur auf den tiefsten Preis setzt, zahlt am Ende doppelt.
Von Matieu Klee – Beobachter, Ausgabe 12 / 8. Juni 2011 (Überarbeitet am 12.9.2025)